Die Wikinger brachten ihre Pferde vor über tausend Jahren bei der Besiedlung der Insel mit nach Island. Aufgrund der isolierten Insellage entwickelte sich nun eine neue Rasse in Reinzucht: Das Islandpferd. Das Pferd galt damals über viele Jahrhunderte als heiliges Tier, als Zeichen von Fruchtbarkeit und Kraft. In der alten germanischen Mythologie wird es in zahlreichen Sagen und Legenden verehrt.

Die kriegerischen Wikinger wurden in ihrem neuen Land zu Bauern und Viehzüchtern und das Pferd war über viele Generationen das einzige Fortbewegungsmittel. Da es keine Straßen in dem unwegsamen Gelände gab, konnten Kutschen und Karren nur in größeren Siedlungen eingesetzt werden, deshalb wurde von jeher geritten. Es wurde auch viel Handel getrieben und es fanden Versammlungen mit Gesetzessprechungen, Pferdemärkte, Pferdekämpfe und Gerichtsverhandlungen statt, zu denen jedermann auf dem Rücken seines Pferdes, einige über hunderte von Kilometern aus allen Landesteilen, reiste. Jeder Bauer achtete streng darauf welches Pferd er für sich und seine Frau auswählte. Seines musste stark und mutig sein, denn er repräsentierte mit seinem Pferd sein ganzes Gefolge. Das seiner Frau musste einen guten Charakter haben, es sollte ein gutes Gangpferd sein und verlässlich. Diese Zuchtauswahl sowie die natürliche Selektion durch Vulkanausbrüche, Erdbeben und harte Klimaverhältnisse mit kargem Futter, ließen nur die besten, stärksten und robustesten Pferde überleben. Die Pferdeherden wurden seit jeher in Island im Sommer frei im unwegsamen Hochland gehalten, wo sie sich ihr Futter und Wasser selbst suchen mussten. Im Winter suchten die Herden selbstständig in den Tälern Schutz vor extremer Witterung. Manchmal wurde etwas Heu zugefüttert aber einen Stall gab es nicht. So entwickelten sich die hervorragenden instinktiven Eigenschaften, wie zum Beispiel seinen orientierungslosen Reiter in Schneesturm und Nebel sicher nach Hause zu bringen.

Bedenkt man die Entwicklung und Herkunft des Islandpferdes, so ist es selbstverständlich zur Gesunderhaltung, die Pferde auch hier auf dem Kontinent so natürlich wie möglich zu halten. Sie brauchen eine Herde, große Weiden zum Laufen und Spielen, einen Offenstall und rassegerechte Fütterung. So bleibt den Pferden das natürlichte Verhältnis zur Umwelt erhalten.

 

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